Jochen Gerz, geboren am 4. 4. 1940 in Berlin, besuchte von 1951 bis 1958 ein Gymnasium in Düsseldorf und legte dort sein Abitur ab. 1958 nahm er ein Studium der Germanistik, Anglistik und Sinologie in Köln auf und begann, Gedichte und kürzere Prosatexte zu verfassen. 1959 übersetzte er Ezra Pound, Henri Gaudier-Brzeska und Richard Aldington ins Deutsche. Während eines längeren Aufenthalts in London 1960 arbeitete Gerz als Kellner, Zeitungsausträger und Sportkorrespondent. Nach der Wiederaufnahme des Studiums 1961 in Köln wechselte er 1962 nach Basel und studierte dort Urgeschichte. 1963 verließ er ohne Abschluß die Universität und arbeitete bis 1966 als Taxifahrer, Werbetexter und Teppichhändler. 1967 zog Gerz nach Paris, wo er mit Unterbrechungen bis heute lebt, begründete den Autorenverlag Agentzia und nahm mit ersten visuellen Texten und Fotografien an Gruppenausstellungen teil. Von 1968 an führte er künstlerische Aktionen durch, war politisch aktiv und arbeitete wieder als Sportkorrespondent. 1969 begann Gerz mit der Anfertigung von Foto/Texten, 1970 entstanden erste Videofilme und kulturkritische Texte; daneben arbeitete er in den Kinderläden von Censier und Jussieu (Paris) mit. 1972 gründete Gerz die „Gesellschaft zum praktischen Studium des täglichen Lebens“ im französischen Department Aisne. Im selben Jahr konzipierte er erste Installationen in Räumen. 1975 bis ...